Musik, Wein und Kunst mit Cantemus Rheingau

Stimmiges Chorkonzert aus der Reihe „Zeit für Musik und Wein“ im Weingut Georg Müller Stiftung

Fotos: Cantemus
Cantemus Rheingau sang zur Kunst im Weingut Georg Müller Stiftung in Hattenheim.
Cantemus Rheingau sang zur Kunst im Weingut Georg Müller Stiftung in Hattenheim.

Zeit für Musik, Wein und Kunst nahm sich Cantemus Rheingau am vergangenen Samstag. Es war ein schwüler Spätsommerabend und rund 80 Gäste strömten ins Hattenheimer Weingut Georg Müller Stiftung. Der Chor unter der Leitung von Manuel Pschorn hatte zu einem Konzert geladen, das in Zusammenhang mit Wein und Kunst stehen sollte. Der Kunstkeller des Weinguts bot die außergewöhnliche Kulisse, zwischen den Gesangsblöcken wurden Weine des Hauses verkostet.

Nach einem Sektempfang im Hof startete das musikalische Programm zunächst in der Vinothek. „Freunde, Wasser machet stumm, doch beim Weine kehrt sich’s um“, erklang es in fröhlicher Mehrstimmigkeit. „Die Beredsamkeit“ von Joseph Haydn und Text von Gotthold Ephraim Lessing eröffnete den ersten Teil des Konzerts mit verschiedenen Weinliedern von der Renaissance bis heute und stimmte das Publikum auf einen gemütlichen Abend in familiärer Atmosphäre ein.

Für den zweiten Teil ging es hinunter in den Weinkeller. Vorbei an blau beleuchteten Stalaktiten, abstrakten Gemälden und urigen Weinfässern fanden sich die Gäste neben der eindrucksvollen Installation eines riesigen roten Mundes von José de Guimarães ein und lauschten dem Sohn des Weingutsinhabers, Daniel Winter, der zur Entstehungsgeschichte des Kunstkellers referierte: Die Künstler hatten ihre Werke spezifisch für die vorab ausgewählten Ecken des Kellers erschaffen. „Besonders der Mund hat uns dazu inspiriert, verschiedene Dimensionen der Künste an diesem Abend zu vereinen: Gesang, Lyrik, Malerei, Installationen – und auch die Kunst des Weinmachens“, erklärt Sängerin Sabine Nägler, die auch durch das Programm des Abends führte.

So sang Cantemus Rheingau von der Vielfalt der Liebe in Renaissance und Romantik und reichte dazu auch noch überraschende kleine Gaumenfreuden in Mundform. Neben gregorianischem Männergesang und Frauenduetten verzauberte vor allem das französische „Dirait-on“ aus Morton Lauridsens Zyklus „Les Chansons des Roses“ mit Text von Rainer Maria Rilke das Publikum. Begleitet wurden die Stücke vom talentierten Pianisten Jonathan Guss.

Der stimmungsvolle Ausklang des Konzerts fand erneut in der Vinothek statt. Nach einigen Dankesworten Pschorns gab der Chor den beseelten Gästen in klassisch geistlicher Manier zum Abschluss einen Segen von John Rutter mit auf den Heimweg.

Cantemus Rheingau besteht aus rund 25 Sängerinnen und Sängern mit fortgeschrittener Erfahrung im Laienchorsingen. Der junge, aufstrebende Chorleiter Manuel Pschorn studiert Kirchenmusik an der HfMDK Frankfurt und ist Stipendiat des Deutschlandstipendiums. Die Reihe „Zeit für Musik und Wein“ von Cantemus Rheingau fand zum dritten Mal statt – und angesichts des begeisterten Applauses des Publikums zum Ende des Konzerts sicherlich auch nicht zum letzten Mal.

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