Vier Adoptionen und ein Todesfall

Mainz. (rer) –

Er war Philosoph, Feldherr und vor allem römischer Kaiser: Marc Aurel. Aber wie konnte der berühmte Herrscher, der kein geborener Kaisersohn war, überhaupt auf den Thron gelangen? Eine Frage, der Dr. Oliver Schipp in seinem Vortrag "Vier Adoptionen und ein Todesfall - Wie Marc Aurel Kaiser wurde" am Dienstag, 25. März, um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) nachgeht.

Der Lehrbeauftragte für Alte Geschichte am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz beleuchtet die Hintergründe des Machtwechsels und setzt sich mit dem antiken Regenten im Rahmen der aktuellen Vortragsreihe auseinander, die das Landesmuseum Mainz zwischen Februar und Mai dieses Jahres rund um Marc Aurel veranstaltet. Sie dient als thematische Einstimmung auf die große Landesausstellung, die vom 15. Juni bis 23. November im Rheinischen Landesmuseum Trier sowie im Stadtmuseum Simeonstift Trier gezeigt wird. Marc Aurel (121-180 n. Chr.) gilt als Inbegriff eines guten Herrschers. Seine Selbstbetrachtungen zählen bis heute zur Weltliteratur.

In seinem Vortrag untersucht Dr. Schipp verschiedene Möglichkeiten, wie ein Thronfolger in der römischen Antike bestimmt werden konnte, vor allem, wenn ein Kaiser keine Söhne hatte. Sofern eine Tochter vorhanden war, konnte eine Heirat die Thronfolge erleichtern. In anderen Fällen waren ein Militärputsch oder eine Adoption denkbare Szenarien. "Dass Marc Aurel überhaupt Kaiser wurde, verdankte er dem Zufall", erklärt Dr. Oliver Schipp, "der frühe Tod seines Vaters hätte ihm beinahe jede Chance auf den Thron genommen. Vier Adoptionen und einen Todesfall später war Marcus Aurelius bereit, die Herrschaft über das Reich anzutreten".

Der Vortrag ist kostenlos und wird hybrid angeboten. Interessierte können entweder in Präsenz teilnehmen oder den Vortrag digital verfolgen. Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird um eine Anmeldung bis 24. März, 12 Uhr, per E-Mail an anmeldung[at]gdke.rlp[dot]de gebeten. Die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt.