KI betrifft uns alle

Was künstliche Intelligenz aus unserer Sprache macht

Christoph Drösser: Was macht KI mit unserer Sprache?, Duden Verlag, Taschenbuch,
10 Euro.
Christoph Drösser: Was macht KI mit unserer Sprache?, Duden Verlag, Taschenbuch, 10 Euro.

Alle Welt diskutiert gerade über den Nutzen, Chancen und die Risiken von künstlicher Intelligenz. Nicht nur Unternehmen, auch Privatpersonen nutzen bereits KI in verschiedenen Anwendungen. Seit Herbst 2022 ist der Name "ChatGPT" in aller Munde, viele haben damit schon gearbeitet oder das System getestet. Exakt am 30. November 2022 wurde ChatGPT vorgestellt, ein Chatbot der Firma Open A l, basierend auf einem sogenannten "großen Sprachmodell". Aber wie verändert eine solche Kl unseren Umgang mit dem Schreibprozess?

In den Bildungseinrichtungen und in beruflichen, aber auch privaten Kontexten werden sich KI-Anwendungen zum Schreiben von Texten aller Art sehr schnell durchsetzen. Diese Entwicklung lässt sich nicht aufhalten. Das wirft aber Fragen zum Schreibprozess selbst und zum Einsatz dieser Systeme in Schulen und Universitäten auf. Im Bereich des Journalismus und der Politik werden Fragen zur "Wahrhaftigkeit" von Texten und zu Manipulationsmöglichkeiten in den Vordergrund treten. Aber auch die Sprache selbst wird durch die neue Technik beeinflusst werden.

Umso wichtiger ist es, sich damit auseinanderzusetzen, Möglichkeiten kennenzulernen, aber auch Gefahren abzuschätzen. Daher wirft Autor Christoph Drösser in seinem Buch "Was macht KI mit unserer Sprache?" einige wichtige Fragen auf. Das Buch ist im Duden Verlag erschienen. Nur wer auch die manipulativen Möglichkeiten kann, kann sie durchschauen.

Der Autor reißt einige Fragen an, schneidet verschiedene Probleme an und ermutigt, den inneren Zusammenhang zwischen KI und Sprache zu ergründen. Insgesamt ist das Buch ein erster Einstieg in eine komplexe und derzeit noch weitgehend offene Problematik. Es ist nur ein erster Blick auf die Perspektiven, die Chat GPT und Co. bieten.

Womöglich wird die Grundüberzeugung in Frage gestellt: „Wer schreibt, muss vorher nachgedacht haben." In Zeiten von ChatGPT und anderen Sprachmodellen gilt dieser Satz nicht mehr. Christoph Drösser schreibt dazu: "Wir haben es mit einer Technik zu tun, die sich so rasant entwickelt wie keine vor ihr. Das ist aufregend, kann aber auch beängstigen." So will sein Buch weder verdammen noch bejubeln — sondern erst einmal genau hinschauen.

Es geht im Grund um die Debatte über das Thema, um dafür zu sensibilisieren. Bisher wenig beleuchtet sind die Auswirkungen automatisierten Schreibens auf die Sprache selbst. Wenn eben nicht vorrangig regelbasiert, sondern "nur" mit Rückgriff auf "alte" (bekannte) Texte geschrieben wird, verändert sich dann die Sprache?

Woher kommen neue Impulse für Schreibung, Grammatik, Stil? Was geschieht mit Kreativität und Individualisierung von Texten? Die Problematik zeichnet sich seit Jahren in der Musikszene ab, bei der man den Eindruck gewinnt, dass nur noch bekannte Tonabfolgen neu interpretiert und nur noch ein Aufguss aus alten Hits reproduziert wird.

Christoph Drösser hat Mathematik und Philosophie studiert und arbeitet als Journalist für Print- und Onlinemedien und fürs Radio. Er hat über 20 Bücher für Kinder und Erwachsene veröffentlicht. Einem breiten Publikum ist er vor allem durch seine Texte für die ZEIT bekannt. Christoph Drösser lebt mit seiner Familie in San Francisco.

Er beleuchtet die Frage rund um KI fundiert und pointiert. Dabei lässt er sogar ChatGPT selbst zu Wort kommen. Die wörtlichen Zitate des Modells wurden in einer besonderen Schriftart gesetzt, zum Beispiel die Zusammenfassungen am Anfang jedes Kapitels. Diese Texte sind unbearbeitet.

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