Erhalt aussterbender Rassen zählt zu den Züchteraufgaben

83. Lokalschau beim Rasse-Geflügel-Zuchtverein 1936 e.V.

Kleine und große Zuchtfreunde trugen zur gelungenen Lokalschau bei.
Kleine und große Zuchtfreunde trugen zur gelungenen Lokalschau bei.

Zwei Preisrichter kamen zum Rasse-Geflügel-Zuchtverein 1936, um rund 100 Hühner und Tauben der Zuchtfreunde vor Beginn der 83. Lokalschau zu bewerten. Dabei achten sie auf strenge Kriterien: Als vorzüglich wird ein Zuchttier bewertet, wenn es durch seinen überragenden Gesamteindruck das Bestmögliche des züchterisch Erreichbaren darstellt. Die Note darf nur mit schriftlicher Bestätigung des zuständigen Obmanns vergeben werden; der Preisrichter hat ebenfalls zu unterzeichnen. Die Note „sehr gut“ erhält ein Tier, wenn sämtliche typischen Rassemerkmale in hohem Masse vorhanden sind, das Gesamtbild des Tieres als eindrucksvoll und harmonisch bezeichnet werden kann und kein Mangel feststellbar ist.

Die Rüdesheimer Züchterinnen und Züchter dürften sich guter Bewertungen erfreuen, sagte Zuchtfreund Wilfried Lamberti. Allen voran gehe Hans Engelmann mit "Zwerg Augsburgern schwarz". Isidoro Giampapa zeigte "Augsburger schwarz". Das Augsburger Huhn ist selten und gilt als gefährdete Haustierrasse. Der Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter sowie die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen haben die Augsburger in der „Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen“ in die höchste Gefährdungsklasse I (extrem gefährdet) eingestuft. 2013 waren 36 Hähne und 162 Hennen des schwarzen Farbschlages, sieben Hähne und 25 Hennen des blau-gesäumten Farbschlages bekannt. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, auch gefährdete Rassen zu züchten, die vom Aussterben bedroht sind“, sagte Lamberti.

Auffallend in der Zuchtanlage des Vereins waren Friesen, Gelbton Hähne. Friesenhühner treten in einer Vielfalt an verschiedenen Farben auf. Am weitesten verbreitet sind die Farbschläge silber-, golden- und gelb-weiß geflockt. Während die Hähne nahezu einfarbig sind, ziehen sich die feinen, flocken ähnlichen Zeichnungen über den Großteil der Hennen-Körper. Auf jeder Feder finden sich links und rechts des Federkiels mehrere weizenkornförmige Flocken.

Die Rasse der Bielefelder bestechen durch ihre Größe. Viele gute und vor allem ruhige Gene vereinen sich in dieser jungen Hühnerrasse, auffallend ist seine zutrauliche Art. Hahn und Henne des Bielefelder Kennhuhns unterscheiden sich rein optisch und größentechnisch kaum voneinander.

Schautafeln, die an den Ausstellungskäfigen angebracht sind, informieren auch zur Taubenzucht und der Taubenrassen. Wilfried Lamberti zeigte einige seiner Prachtexemplare. Insgesamt sind im Deutschen Rassetauben-Standart über 200 verschiede Rassen, meistens in mehreren Farb- und Zeichnungsvarianten, Farbenschlägen benannt, zur Schaubeschickung anerkannt.

Die Zwerg-Wyandotte ist ein Zwerghuhn, das in den USA aus der Wayandotte erzüchtet wurde. Von dort aus trat es einen Siegeszug auch durch Europa an und zählt in Deutschland zu den beliebtesten und verbreitetsten Zwerghuhnrassen. Sie bereicherten, wie andere Zuchttiere auch, die 83. Lokalschau in der Zuchtanlage Am Römerberg.

Hans Engelmann dankte im Rahmen der Ausstellungseröffnung allen Zuchtfreunden, die ihren Beitrag zur Lokalschau geleistet hatten. Sei es mit ihren gezeigten Tieren oder bei den Auf- und Abbauarbeiten des Schaubereichs. Martina Lamberti überreichte allen Ausstellern, von klein bis groß, zur Erinnerung an die 83. Lokalschau kleine Schiefertafeln mit dem Bildnis ihrer ausgestellten Tiere. Eine schöne Erinnerung.

Und wer seinen Rundgang durch die Lokalschau beendet hatte, konnte sich an der Kaffee- und Kuchentheke bedienen. Eine Tombola trug zur Unterstützung des Vereins bei.

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