Um die Erhaltung des Brauchtums verdient gemacht

Akademische Feier anlässlich des 75-jährigen Bestehens des KCV „Sprudelfunken“ im Weingut Steinmacher und Sohn

Für die kleinen Besucher war am Familientag für viel Kurzweil gesorgt.

Am 19. März 1949 im Winzerhaus gegründet, feierte der KCV „Sprudelfunken“ mit geladenen Gästen sein 75-jähriges Bestehen mit einer akademischen Feier im Weingut Steinmacher und Sohn am vergangenen Freitag sowie einem fröhlichen Familienfest am nachfolgenden Samstag.

In ihrer Begrüßung freute sich 1. Vorsitzende Beate Schmidt, „dass Sie unserer Einladung gefolgt sind, um mit uns einen schönen Abend verbringen zu wollen“. Da das 75-jährige Bestehen des Vereins, aber kein närrisches Jubiläum gefeiert werde, habe man auf Ornate und Helau in der Narrhalla verzichtet sondern zu einem gemütlichen Glas Wein beim Winzer eingeladen. Sie danke Bürgermeister und Sitzungspräsident Winfried Steinmacher als Hausherrn dieser Veranstaltung.

Die Vorsitzende bezeichnete es als eine große Freude, Ehrengäste, Freunde und Sponsoren des Vereins sowie Vertreter von Brudervereinen aus dem ganzen Rheingau und auch aus Heimbach begrüßen zu dürfen. Darunter den Ehrenvorsitzenden Walter Ruhl und die Ehrenmitglieder Eckard Kobler und Oskar Wiffler.

Ferner Mitglieder der politischen Gremien der Gemeinde Kiedrich, die Kiedricher Weinmajestät Julia I., Vertreter der Ortsvereine aus Sport, Kultur und Politik sowie Roland Grundmann, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval (IGMK). Last but not least die Vorstandsmitglieder ihres Vereins sowie die Trainerinnen der Tanzgruppen und die KCV-BigBand.

Diese hatte unter der Leitung von Ralf Diedrich mit der Darbietung „Happy Luxemburg“ von James Last die Feierstunde schwungvoll eröffnet und in deren weiteren Verlauf Swing-Stücke, wie unter anderem „A night like this“ und „Beyond the see“, dargeboten. Dabei traten Sängerin Rebecca Roth und Sänger Frank Lindemann sowohl als Solisten wie auch im Duett auf.

„In der heutigen Feierstunde erinnere ich mit großer Dankbarkeit und Respekt daran, dass sich der KCV „Sprudelfunken“ seit nunmehr 75 Jahren um die Erhaltung des Brauchtums und um die Jugendarbeit verdient gemacht hat, erinnerte Steinmacher in seiner Ansprache mit Daten und Fakten an die Geschehnisse im gotischen Weindorf im Jahr der Gründung des Karnevalvereins Kiedrich.

Anschließend zog er einen weiten geschichtlichen Bogen des im Jahr 1952 in KCV „Sprudelfunken“ umbenannten Vereins, in dem er dessen rasante Entwicklung bis zum Jahr seines 75-jährigen Bestehens mit allen seinen Veranstaltungen und Aktivitäten sowie auch seinen Höhen und auch Tiefen ausführlich darstellte.

Nachdrücklich wies er auf darauf hin, „dass man sich im Hinblick auf die bewegte Vereinsgeschichte gerade bei heutiger Betrachtung vor Augen führen sollte, dass der Verein bereits zur Zeit seiner Gründung auf Idealisten aufbauen konnte und als Pragmatiker wussten sie was sie wollten: Sich gleichwohl am Machbaren zu orientieren und immer die Nachwuchsförderung im Auge zu behalten.“ Diese Prädikate zeichneten den Verein bis heute aus und lassen ihn erfolgreich bleiben.

Vom Tag der Vereinsgründung bis heute ziehe sich dieser Anspruch auf karnevalistische Erfolge, das Vermitteln von Freude und dem Erhalt des Brauchtums mit einer kameradschaftlich-freundschaftlich geprägten Führung und einer Vielzahl geselliger, auf Nachwuchsförderung angelegten erfolgreichen Aktivitäten wie ein roter Faden durch die Vereinsgeschichte.

Deshalb nehme er die heutige Feierstunde gerne dazu wahr, um persönlich und im Namen der Gemeindegremien alle denen zu danken, „die sich seit Jahrzehnten in unserem Verein verdient gemacht haben.“ Damit sei es gelungen, ein Stück gesellschaftlichen Auftrags zu erfüllen, ganz zu schweigen von der Vermittlung des Gefühls gelebter Solidarität und der Zuneigung zu den Jugendlichen in der Gemeinde Kiedrich.

Aktuell präsentiere sich der KCV als ein moderner Verein, der sowohl der Tradition verpflichtet ist als auch, gut vorbereitet, zukünftige Herausforderungen meistern kann. Weil in der heutigen Zeit die Rahmenbedingungen sich immer schneller veränderten, müsse sich der Verein, so Steinmacher, „wohl noch öfters auf neue Situationen einstellen.“

Er wünsche, betonte er abschließend, dem KCV noch viele kameradschaftliche und verdienstvolle Jahre auf dem Weg in die Zukunft, um mit Spaß an der Freude anderen eine Freude zu bereiten und sie glücklich zu machen. „So soll es bleiben, denn so ist es richtig“, fügte er in Versform hinzu.

Ehrungen

Als eine Überraschung erwiesen sich besondere Ehrungen des IGMK, die Grundmann gerne nach seiner Gratulation ausführte. Dabei ehrte er Beate Schmidt für ihr langjähriges Engagement und die Verdienste im Bereich der Brauchtumspflege Fastnacht/Karneval und verlieh ihr die Damenbrosche in Gold und überreichte ihr eine stilvolle Urkunde.

Als Dank und Anerkennung für die als Sitzungspräsident regional und überregional geleistete Arbeit und sein karnevalistisches Engagement überreichte der Vorsitzende Elferratspräsident Winfried Steinmacher den Ehrenpin der IGMK.

Peter Erkel, der mehr als 40 Jahre dem Vorstand des KCV angehört und auch auf der närrischen Bühne aktiv ist, konnte sich über den Ehrenorden in Gold mit Brillanten und eine Urkunde freuen.

Grußworte

Die Glückwünsche der Kiedricher Ortsvereine verlas Claudia Reitz für dessen Vorsitzenden Walter Seufert. Wie es darin heißt, hat sich der KCV durch seine zahlreichen Aktivitäten in der Kiedricher Fassenacht weit über die Grenzen Kiedrichs bekannt gemacht und ist für viele Kiedricher Kinder und Jugendliche ein Stück Heimat. Da Kinder- und Jugendarbeit eine Investition in die Zukunft ist, seien für diesen Zweck bereits 800 Euro als Geschenk überwiesen worden. Dem Verein wünsche sie eine gute und närrische Zukunft.

Stefan Worm vom Geisenheimer Karneval Club gratulierte in Versform: „Jubel, Trubel, Heiterkeit, Ritz am Bo, es ist soweit, der KCV der feiert heut, 75 Jahre liebe Leut. Macht weiter so, mit all dem Spaß, Fassenacht im Saal und uff de Gass“.

Die Glückwünsche des Eltviller Carneval Vereins übermittelten Stefanie Hulbert und Arne Wilken ebenfalls in gereimten Versen. Darin heißt es unter anderem:“ In Freundschaft steh’n wir heute hier, um zum Fest zu gratulier’n, wir wünschen Euch von Herzen sehr, noch 75 Jahre mehr“.

Christoph Gietz vom Johannisberger Karnevalverein wünschte den Sprudelfunken viel Spaß und Freude und ein Wiedersehen beim 77. Jubiläum in zwei Jahren.

Der Familientag am Sonntag startete am Nachmittag für die jungen Gäste, für die der Verein unter anderem mit einer Hüpfburg, einem kleinen Karussell, Torwandschießen und Karaoke für viel Kurzweil gesorgt hatte. In den frühen Abendstunden füllte sich der Festplatz erneut, denn viele Freunde der Sprudelfunken kamen ebenfalls zum gratulieren und feierten bis weit über Mitternacht hinaus.

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