Überraschend deutlicher Sieg im Spitzenspiel

Budenheim. (rer) –

Die Bedeutung dieses Spiels war von Beginn an klar: Mit den Sportfreunden Budenheim und dem TuS 04 KL-Dansenberg trafen zwei der drei Topteams der Regionalliga Südwest aufeinander. Die Sportfreunde reisten mit einer makellosen Bilanz von 14:0 Punkten an, während Dansenberg mit nur zwei Minuspunkten – erlitten vor zwei Wochen durch eine knappe 28:31-Auswärtsniederlage beim dritten Mitglied der Spitzengruppe in Saarlouis – und einer makellosen Heimbilanz ebenfalls bisher eine beeindruckende Saison spielte. Bis auf diesen Ausrutscher hatten die Dansenberger alle ihre bisherigen Spiele deutlich gewonnen, standen bei 12:2 Punkten und hätten im Falle eines Heimsieges die Tabellenspitze übernommen.

Viele Spieler beider Teams waren gemeinsam in der Rheinland-Pfalz-Auswahl aktiv, zwei Akteure aus dem Dansenberger Kader spielten vor zwei Jahren gar mit Zweitspielrecht in Budenheim. Zusätzlich pflegen beide Trainer, Andi Ireland und Katrin Braun, aufgrund ihrer ähnlichen Trainingsphilosophien und -methoden einen regen Austausch.

Die Vorbereitung auf das Spiel stand für die Sportfreunde unter keinem guten Stern: Kreisläufer Tim Grathwol konnte wegen einer Erkrankung die gesamte Woche nicht trainieren, die Rückraumspieler Fabiano Barba und Finn Michalewicz kehrten nach zweiwöchiger Verletzungspause erst am Vortag des Spiels ins Abschlusstraining zurück. Insgesamt war die Trainingsbeteiligung stark eingeschränkt: Die Dienstagseinheit musste ohne Stammtorhüter stattfinden, am Donnerstag waren lediglich vier Feldspieler des Stammkaders im Training. Erfreulich war jedoch die Unterstützung aus der männlichen B-Jugend, die an diesem Wochenende spielfrei war. So konnten die U17-Bundesligisten Henri Schleif und Max Hessinger in der U19 mitwirken – ein Faktor, der sich als wertvoll erweisen sollte. Trotz der Herausforderungen präsentierte sich die Budenheimer ebenso wie die Gastgeber mit einer voll besetzten Auswechselbank: Die Voraussetzungen für ien intensives und hochklassiges Duell waren somit gegeben.

Nach dem Aufwärmen musste Katrin Braun ihre vorgesehene Startaufstellung noch einmal anpassen und schickte Leon Wachsmuth, Ole Steinhauer, David Schmitt, Levin Braun, Max Hessinger, Tom Larres und Oskar Burmeister im Tor auf die Platte. Schon kurz nach Spielbeginn erarbeitete sich Budenheim trotz einiger Fehlwürfe leichte Vorteile. Besonders die beiden B-Jugendlichen Max Hessinger und der in der siebten Minute eingewechselte Henri Schleif übernahmen im Angriff Verantwortung und setzten immer wieder Akzente. Wie erwartet, versuchte Dansenberg vor allem über seine Rückraumschützen David Rios Potrony und 2,05-Meter-Mann Vincent Uben zu Torerfolgen zu kommen, doch die Gäste-Abwehr hielt gut dagegen. Bis zur 15. Minute hatte Budenheim beim 6:4 einen kleinen Vorsprung herausgespielt, musste jedoch immer wieder die Durchschlagskraft der Dansenberger Rückraumschützen in Kauf nehmen.

Trainerin Katrin Braun reagierte früh auf das intensive Spiel und rotierte ungewöhnlich viel, um die Belastung ihrer Spieler zu verteilen. Auch ungeplante Wechsel führten dazu, dass die Startaufstellung innerhalb kürzester Zeit Makulatur war. Beim Spielstand von 6:5 holte sich Tim Grathwol eine Zeitstrafe wegen angeblichem "Ball-Wegwerfen" ab. Der vermeintliche Nachteil entwickelte sich zum "Jetzt-erst-Recht"-Knackpunkt: Dank zwei starker Paraden von Torhüter Oskar Burmeister und einem entschlossenen Angriffsspiel erzielte Budenheim zwei Tore in Unterzahl, erhöhte auf 9:6 (20.) und konnte sich bis zur 28. Minute gar auf fünf Tore absetzen: Nach Anspiel von Fabiano Barba setzte sich Henri Schleif dynamisch am Kreis durch und erzielte den Treffer zum 15:10. Ein Abwehrfehler auf der Außenposition, ein technischer Fehler und ein sehenswerter Tempogegenstoß-Kempa-Pass des Dansenberger Torwarts auf Can Alanya brachte Dansenberg bis zum 15:12-Halbzeitstand allerdings wieder in Schlagdistanz.

Nach der Halbzeitpause legte Budenheim jeweils zwischen vier und fünf Toren vor, aber Dansenberg ließ sich nicht abschütteln. Einen Schlüsselmoment gab es in der 46. Minute, als Oskar Burmeister einen Tempogegenstoß von Dansenbergs Daniel Szczendzina parierte und sein Team vor dem Anschlusstreffer zum 23:18 bewahrte. Dansenberg nahm kurz darauf seine dritte und letzte Auszeit und stellte auf eine offensive 5:1-Abwehr um. Doch Budenheim fand schnell passende Antworten. Robin Ebling traf durch einen Einläufer zum 24:17. In der Defensive glänzte Torhüter Burmeister erneut mit mehreren Paraden, was Budenheim ermöglichte, sich bis zur 55. Minute entscheidend auf 27:18 abzusetzen. Bei diesem komfortablen Vorsprung blieb es. Finn Michalewicz, der nach seiner vor zwei Wochen bei seinem Erstmannschafts-Debüt erlittenen Verletzung wieder im Aufgebot stand, holte mit der Schlusssirene noch einen Strafwurf heraus, den er selbst zum 31:22-Endstand verwandelte.

Trainerin Katrin Braun hatte ein "spannendes Spiel auf Augenhöhe" prognostiziert und war vom deutlichen Sieg überrascht: "Das Ergebnis spiegelt die Breite unseres Kaders wider, der mir viele taktische Möglichkeiten an die Hand gibt. Noch nie habe ich in einem Spiel so viele Wechsel in Angriff und Abwehr vornehmen können und müssen." Wichtig gewesen sei, dass sich ihr Team im Angriff deutlich weniger Fehlwürfe und technische Fehler geleistet habe als der Gastgeber. Aber entscheidend sei die Abwehrleistung gewesen: "Nur 22 Gegentore sprechen für sich selbst. Was meine Jungs in der Defensive geleistet haben, war der Grundstein zum Erfolg."

Zum Abschluss der Hinrunde reist die männliche A-Jugend am Sonntag (1. Dezember, Anpfiff um 17 Uhr) zum HSV Merzig/Hilbringen, der bislang nur einen Sieg gegen das Tabellenschlusslicht Büdesheim verbuchen konnte und mit 2:14 Punkten auf Rang neun von zehn steht. Ein weiterer Auswärtssieg ist fest eingeplant.

Für die Sportfreunde spielten und trafen: Oskar Burmeister, Luis Trautwein – Henri Jacob Schleif (6), Max Hessinger (5), Robin Ebling (4), Alexander Mayer (3), Leon Wachsmuth, Fabiano Barba, Tim Grathwol (je 3), David Schmitt (2), Levin Braun, Tom Larres, Finn Aaron Michalewicz, Ole Steinhauer (je 1).