Chance verpasst

Unser Leser Ralf Möllers hätte sich gewünscht, dass beim Bau der neuen Anbindungsbrücke mehr an den Radverkehr gedacht worden wäre. Bei der neuen Anbindungsbrücke sind leider einige Chancen verpasst worden, den Radverkehr attraktiver zu gestalten. Warum wurde nicht linksseitig von Budenheim aus gesehen der Radweg auf der neuen Straße gebaut? Dann hätte man eine durchgehende Rad-Verbindung ohne Ampeln und Kreuzungen linksseitig der Mainzer Landstraße schaffen können. Nun müssen die Radfahrenden erst die Kreuzung an der Mainzer Landstraße mit entsprechender Wartezeit überqueren und den Radweg rechtsseitig der Mainzer Landstraße befahren, der leider auch einige Kurven und Umwege aufweist. Nun wurden Millionen investiert, aber einen wirklichen Rad-Schnellweg hat man nicht geschaffen.

Zu bemängeln ist zudem, dass die Mainzer Straße keinerlei Radfahrspuren aufweist und die Pkw und Lkw zumeist mit viel zu hoher Geschwindigkeit die Straße befahren. Da ich werktags diese Strecke mit dem Fahrrad zur Arbeit absolviere, kann ich dies tagtäglich erleben. Hier ist es dringend erforderlich, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h eingehalten und entsprechend kontrolliert wird. Damit das Ziel einer Radfahrer freundlichen Gemeinde möglichst erreicht wird, sind Fahrradstraßen einzurichten. Hier eignet sich z.B. die Wegführung von der Ernst-Ludwig-Straße zur Mainzer Straße (am Bahnhof vorbei) und zum Steinweg bzw. die neue Anbindungsbrücke.

Eine umweltschonende Verkehrspolitik bringt erheblichen Mehrwert vor dem Hintergrund des Klimawandels. Weitere umzusetzende Maßnahmen sind: 1. Geschwindigkeitsbegrenzung von 70 km/h auf der L423 und L422 (Binger Str. durch den Lennebergwald Richtung Heidesheim und Gonsenheim) 2. Verkehrsberuhigung und Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/h in den reinen Wohnstraßen (u.a. zum Schutz der Kinder, Senioren, Haustiere) 3. Freigabe beider Fahrtrichtungen für Radfahrende in Einbahnstraßen (die Straßen sind breit genug, mit gegenseitiger Rücksichtnahme ist das kein Problem!).